Nach einer langen Pause von Juli bis November mache ich mich heute wieder auf den Weg durch den Teutoburger Wald. Es ist der 25. November 2017 und der Herbst hat Einzug gehalten. Es geht auf zur 9. Etappe – Aldruper Berg.
Es ist bedeckt und so richtig typisches Novemberwetter. Ich mag das sehr, der Wald hat dann etwas märchenhaftes an sich. Ich starte 10.00 Uhr vom Wanderparkplatz in Lienen.
Mein Weg führt mich auch wieder an einem Kalksteinbruch vorbei. Es gibt hier auch eine kleine Aussichtsplattform auf den Steinbruch.
Ich lasse diese Aussicht aber schnell links liegen, da ich ja Wald sehen möchte. Auf der rechten Seite steht schöner Buchenwald, der mit seinen herbstlich gefärbten Blättern wunderschön leuchtet. Ihre “Füße” haben die Laubbäume auch warm eingepackt, so sieht es zumindest für mich aus. Eine dicke grüne Schicht aus Moos wächst am unteren Stammende. Die hält ganz bestimmt warm.
An umgefallenen Bäumen finde ich orange schimmernde Pilze. Ich habe mal wieder keine Ahnung, was das für welche sind, aber ich habe ja auch nicht vor, sie zu essen.
Ich gehe den Weg weiter und der Wald verwandelt sich langsam von Laubwald zu Nadelwald. Ich habe in der Zwischenzeit viel gelernt über die verschiedenen Waldarten und weiß, dass der Nadelwald hier nicht heimisch ist. Aber er ist ja trotzdem da und ich mag ihn auch, wie er da steht. Der Waldboden ist mit Moss überzogen und einige Pilzkörper bahnen sich ihren Weg ans Tageslicht. Diese Art von Wald hat was magisches und märchenhaftes für mich. Ich verweile hier sehr gern und warte gespannt, ob nicht doch irgendwo ein Kobold oder ein Waldgeist auftaucht.
Meine letzte Etappe machte ich mit Katharina, einer Heilpraktikerin und Expertin für Kräuter und alles was mit Wald und Gesundheit zu tun hat. Sie erzählte mir von vielen Salben und Cremes, welche sie für sich selbst herstellt. Unter anderem von einer Harzsalbe. Und wie das immer so ist, man hört etwas und auf einmal sieht man neue Dinge. So wie ich auf dieser Etappe das erste Mal bewußt das Harz an einem Nadelbaum gesehen habe. Bestimmt sind mir diese Harztropfen auch schon früher über den Weg gelaufen, aber nun weiß ich, was man damit machen kann und wofür es gut ist. Es hat eine heilende Wirkung, wenn man zum Beispiel mit Herpes Probleme hat.
Der Wald ist heute wieder wunderbar still, bis zu diesem Zeitpunkt ist mir auch noch kein weiterer Wanderer oder Hunde-Gassi-Geher entgegen gekommen. Ich genieße es sehr.
Immer wieder wachsen im Nadelwald ein paar Laubbäume, die einen wunderschönen Kontrast bilden.
Und dann kommt doch noch die Sonne raus.
Nun ist ein guter Zeitpunkt gekommen, sich zu verlaufen. Besser gesagt, der geplante Wanderweg endet einmal wieder und ich stehe mitten im Wald. Erst mal tief durchatmen und die wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht genießen. Dann schaue ich entspannt auf mein Smartphone und versuche, mich zu orientieren. Die Richtung, in die ich weiter gehen muss, sehe ich, nur von Weg oder auch nur einer Andeutung von Waldweg keine Spur. Es bleibt mir also nicht anderes übrig, als mitten durch den Wald zu stiefeln.
Nach einer guten halben Stunde Wanderung mitten durch den Wald habe ich den Wanderweg wieder erreicht. Ich komme vorbei an einer Waldwirtschaft namens Malepartus. Sieht sehr idyllisch aus, so mitten im Wald Urlaub zu machen.
Ich schaue auf meinen Wanderplan und sehe, das ich noch mindestens 4 km Weg vor mir habe. Ich bin aber schon sehr kaputt, das Wandern ohne Weg war doch etwas anstrengender. Es ging auch ‘ne gefühlte Ewigkeit bergauf. Ich beschließe, die Route für heute abzukürzen und nehme einen Weg, der mich schneller Richtung Wanderparkplatz zurück führt.
Doch diese Zeit nutze ich noch ausgiebig, um ein paar Fotos von Wald und Sonne zu machen. Ein paar Doppelbelichtungen sind auch dabei.
Den Streckenverlauf der 9. Tour zum “Nachlaufen” findet ihr hier.