Die nächste Etappe führt mich am 30.03.2018 nach Bad Iburg über den Kahlen Berg bis hin zum Lienener Berg. Es ist Karfreitag und es werden sicher einige Menschen unterwegs sein. Die Etappe steht im Zeichen von Friederike. Der Sturm fegte am 18.01.2018 durchs Land und hinterließ ein großes Ausmaß der Zerstörung, vor allem im Wald. Man sollte und durfte die Wälder eine lange Zeit nicht betreten. Als der Teutoburger Wald wieder freigegeben wurde, machte ich mich auf den Weg.

Startpunkt ist ein Parkplatz unterhalb der Burg von Bad Iburg. Kurz nach 8:00 Uhr ging es auf dem Hermannsweg in Richtung Kahler Berg.

Es ist bedeckt an diesem Morgen, aber ich hoffe, dass sich die Sonne im Laufe des Vormittags noch blicken lässt. Auf dem Weg sehe ich überall die Spuren von Friederike. Die Waldarbeiter haben schon viel beiseite geschafft und Bäume, die umzustürzen drohen, gefällt. Aber die Folgen sind noch deutlich erkennbar.

Der Frühling zeigt sich bereits an vielen Stellen im Wald. Ganz zart erst, aber doch zu sehen, zu spüren und zu riechen.

Lienener Berg Bad Iburg

Ich geniesse meinen Weg, die Stille im Wald. Noch kommen mir keine Menschen entgehen. Der Wind weht durch die noch kahlen Bäume und reisst an den welken Buchenblättern, die sich immer noch an die Äste klammern. Ich sehe Bäume, an denen sich Efeu in sattem Grün nach oben rankt. Es sieht wunderschön aus.

Doch immer wieder sehe ich die Sturmschäden, es ist wirklich traurig und ich muss gestehen, es tut mir schon weh. Ich hoffe sehr, dass es ein Umdenken in der Forstwirtschaft gibt und nun mehr einheimische Bäume gepflanzt werden oder was noch viel besser wäre, der Wald wird sich selbst überlassen, denn die Natur macht das schon.

Und dann kommt, wie erhofft, die Sonne raus. Es wird sofort ein paar Grad wärmer und der Duft des Waldes, des Frühlings, verstärkt sich. Der Wald beginnt zu leuchten.

Auf meinem Weg lausche ich dem Gesang der Vögel. Einige Vogelstimmen erkenne ich, aber so wirklich unterscheiden kann ich sie nicht. Und dann setzt sich ein Buchfink auf einen Ast, der direkt am Weg liegt. Er trällert sein Lied lautstark. Ich habe in dem Moment genau das richtige Objekt auf der Kamera und kann den kleinen Kerl näher ranholen.

Den Buchfinken höre ich aus einem Vogelgezwitscher sofort heraus. Eine Freundin sagte mir einmal: Hör mal, der Vogel. Das klingt wie “Nice to meet you”, mit der Betonung auf dem meet. Und seit dem höre ich immer “Nice to meet you”. Ich antworte dann: “Nice to meet you too.”

Zum Abschluss meiner Strecke kam ich noch an einem Wildgehege mit Damwild vorbei.

Den Streckenverlauf der 10. Tour zum “Nachlaufen” findet ihr hier.

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